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Startseite > Raps

{{Taxobox
| Taxon_Name = Raps
| Taxon_WissName = Brassica napus
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| Taxon6_Rang = ohne
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| Bildbeschreibung = Raps (''Brassica napus'')
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'''Raps''' (''Brassica napus''), auch '''Reps''' oder '''Lewat''' genannt, ist eine von Raps (''Brassica napus'').

Verwechslungsmöglichkeit

Gelbblühende Felder im Spätsommer und Herbst werden auch oft für Rapsbestände gehalten, allerdings handelt es sich in diesem Zeitraum fast immer um den gleichfalls zu den Kreuzblütlern gehörenden , der in Mitteleuropa als Zwischenfrucht zur angebaut wird.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Raps ist eine ein- oder zweijährige und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimetern. Es kann eine fleischige ausgebildet werden. Der aufrechte ist im oberen Bereich verzweigt. Die oberirdischen Pflanzenteile sind gelegentlich an der Nervatur und den Blatträndern sehr schwach grau bewimpert, meist aber vollständig kahl oder am Ansatz schwach behaart.

Die grundständigen am unteren Bereich des Stängels angeordneten sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Ihr ist bis zu 15 Zentimeter lang. Ihre ist bei einer Länge von 5 bis 25, selten bis zu 40 Zentimetern sowie einer Breite von 2 bis 7, selten bis zu 10 Zentimetern im Umriss eiförmig, länglich-rund bis lanzettlich, fiederteilig gelappt oder leierförmig, manchmal ungeteilt ist. Der Endlappen ist eiförmig und am Rand gezähnt, gewellt oder ganzrandig. Je Seite der stehen ein bis sechs seitliche Blattlappen, deutlich kleiner als der Endlappen, gelegentlich fehlend und ebenfalls am Rand gezähnt, gewellt oder ganzrandig. Die am oberen Bereich des Stängels wechselstängdig angeordneten Laubblätter sind ungestielt mit einer Blattspreite, die bei einer Länge von bis zu 8 Zentimeter sowie einer Breite von bis zu 3,5 Zentimeter lanzettlich, eiförmig oder länglich, ihre ohrförmige Spreitenbasis umschließt den Stängel und der Blattrand ist glatt oder gewellt.

Blütenstand, Blüte und Frucht

Witterungsabhängig beträgt die Blühdauer eines Exemplars etwa drei bis fünf Wochen, eine einzelne Blüte ist aber bereits nach ein bis zwei Tagen verblüht. 20 bis 60 Blüten befinden sich in einem endständigen, zusammen.

Die zwittrigen n sind vierzählig. Die vier aufsteigenden oder selten fast aufrechten sind bei einer Länge von 5 bis 10 Millimeter und einer Breite von 1,5 bis 2,5 Millimeter länglich. Die vier leuchtend- bis blassgelben sind bei einer Länge von meist 1 bis 1,6 (0,9 bis 1,8) Zentimeter sowie einer Breite von meist 6 bis 9 (5 bis 10) Millimeter, breit verkehrt-eiförmig mit gerundetem oberen Ende und einem 5 bis 9 Millimeter langen . Es sind sechs vorhanden. Die sind (selten bis 5) meist 7 bis 10 Millimeter lang und die 1,5 bis 2,5 Millimeter langen sind länglich. Der ist langgestreckt mit kurzem bis kaum erkennbarem Griffel und kopfiger .

Der sparrige oder aufsteigende, gerade Fruchtstiel ist meist 1,2 bis 2,3 (1 bis 3) Zentimeter lang. Die ungestielte ist bei einer Länge von 5 bis 9,5 (3,5 bis 11) Zentimetern und einem Durchmesser von 3,5 bis 5 Millimetern linealisch, zylindrisch bis schwach vierkantig und enthält zwölf bis zwanzig Samen. Die dunkelbraunen bis schwärzlichen runden Samen sind bei einem Durchmesser von 1,5 bis 2,5 (1,2 bis 3) Millimeter kugelig mit fein genetzter Oberfläche.

Ökologie

Es kommt sowohl innerhalb einer Blüte als auch Fremdbefruchtung durch Bienen vor.

Systematik

Taxonomie

Die von ''Brassica napus'' erfolgte 1753 durch in '''', Tomus II, S. 666.

Genetik

''Brassica napus'' ist eine , die aus einer Bastardisierung von (''Brassica rapa'') und (''Brassica oleracea'') hervorgegangen ist. Das Genom von Raps besteht aus 38 , davon sind 20 bzw. 18 Chromosomen von den beiden Ausgangsformen.

Geschichte der Rapsnutzung

Frühe Rapsnutzung

Raps (von niederdeutsch ''raps?d'', mit dem zweiten Wortglied, da die Pflanze wegen des ölhaltigen Samens angebaut wird, zu niederdeutsch ''Rapp'', entlehnt von gleichbedeutend lateinisch ''Rapa''

Aufschwung und Niedergang im 19. Jahrhundert

Zunächst lieferte Raps vorwiegend Brennstoff für Öllampen, wurde als Schmieröl genutzt und nur in den armen Schichten auch in der Küche verwendet.

Die systematische Züchtung von Raps begann in Deutschland um 1900 herum mit der Arbeit des Agronomen auf der Insel . Dabei standen insbesondere eine verbesserte Winterhärte und ein höherer Samenertrag im Blickpunkt. 1911 entstand damit die erste Zuchtsorte ?Lembke Winterraps?. Lembke wirkte bis in die 1960er Jahre in der Deutschen Demokratischen Republik.

Raps in der Kriegswirtschaft

Im Ersten Weltkrieg wurde in Deutschland der Anbau von Ölfrüchten forciert, um sich aus der Abhängigkeit von Fett- und Öleinfuhren zu lösen. Raps spielte dabei im Vergleich zu anderen Ölsaaten jedoch eine untergeordnete Rolle. Der ''Kriegsausschuss für pflanzliche und tierische Oele und Fette'' leitete erst 1916 eine gezielte Werbekampagne für den Raps- und Rübsenanbau bei Landwirten ein.

Nutzung im geteilten Deutschland

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Rapsanbau in beiden deutschen Staaten auf einem niedrigen Niveau. In der Bundesrepublik Deutschland wurden weniger als 0,5 % der Ackerfläche mit der Pflanze bestellt. Um 1955 herum kam der Rapsanbau sogar nahezu zum Erliegen. In der Deutschen Demokratischen Republik blieb der Anteil lange bei etwas mehr als 2 %. Während sich der Rapsanbau in der BRD von 1955 an zunächst langsam und ab etwa 1967 deutlich steigerte, setzte diese Entwicklung in der DDR etwa 1970 ein. 1990 machte Raps in der DDR etwas mehr als 3 % der Ackerfläche aus, in der BRD rund 8 %.

In der BRD wurden 1948 die direkten Subventionen für den Rapsanbau gestrichen. Damit war die Pflanze unrentabel und wurde Mitte der 1950er Jahre praktisch nicht mehr angebaut. Ein Aufschwung setzte mit der stärkeren Technisierung der Landwirtschaft ein. Sie ermöglichte das zuvor schwierige Einarbeiten der Rapsstängel in den Boden und die Nutzung des knappen Zeitfensters zwischen Rapsernte und Getreideaussaat. Auch die häufig nötige Trocknung der Rapssamen konnte nun effizienter umgesetzt werden. Raps galt im Verhältnis von Arbeitsaufwand zu Geldertrag als besonders interessante Pflanze. Zudem eignete sich Raps mit seinem hohen Stickstoffbedarf zur Nutzung der immer größeren Güllemengen, die im Verlauf der 1960er Jahre als Folge des wachsenden Fleischkonsums und der dafür nötigen Tierhaltung anfielen.

Für die Bundesrepublik Deutschland gilt als wichtigster Rapsforscher. 1967 wurde auf Initiative Röbbelens der bis heute bestehende Arbeitskreis Raps als Austauschplattform von Wissenschaft und Agrarwirtschaft gegründet.

Dass der Rapsanbau in den 1970er und vor allem 1980er Jahren trotz dieser wegfallenden Unterstützung zunahm, ist auf die Einführung von Null- und Doppelnullsorten zurückzuführen, die die Frucht zunehmend für die Nahrungs- und Futtermittelindustrie interessant machten. Beim Endverbraucher bestand aber offenbar das schlechte Image des Rapsöls weiter. Erst seit 2009 wird im größeren Stil Rapsöl im Handel ausdrücklich als solches angeboten und nicht nur mit der Bezeichnung ''Pflanzenöl''.

Nachdem durch die Neuzüchtungen zunächst die Verwertung als ernährungsphysiologisch wertvolles Speiseöl sowie als Rohstoff für Speisefette in den Mittelpunkt gestellt worden war, ist Rapssaat zunehmend auch als genutzt worden. 2007 wurden drei Viertel des in Deutschland erzeugten Rapsöls zur Erzeugung von en oder zur Verwertung in der Industrie verwendet. bei der amtlichen Sortenprüfung als genetische Inhomogenität (?kanadisches Blut?) fehlgedeutet. Die Ursache dafür waren jedoch die seit den 1980er-Jahren abnehmenden atmosphärischen Schwefeleinträge in Nordeuropa und die ineffizientere Verwertung von Schwefel im Stoffwechsel von 00-Raps Sorten.

Die Zusammensetzung der n von 00-Rapsöl ist der von sehr ähnlich. Der Anteil , insbesondere der , ist um ein Mehrfaches höher als bei Olivenöl. Weiter gibt es die Sorten ''high myristic'' und ''high stearic'' mit erhöhtem bzw. anteil, sowie ''low linolenic'' Typen mit reduziertem .

1996 wurden in Deutschland sogenannte ?restaurierte Hybriden? zum Anbau zugelassen. Diese blühen wie herkömmliche Liniensorten ab und bieten daher die gleiche Ertragssicherheit wie diese, jedoch verbunden mit höherer Vitalität und höherem Ertragspotenzial. 2002 standen Hybridsorten auf etwa 40 % der Winterrapsanbaufläche in Deutschland, 2005 auf rund 60 %.

Gentechnisch veränderte Sorten

Raps zählt zu den ersten Nutzpflanzen, bei denen großflächig gentechnisch veränderte Sorten angebaut wurden. Durch Veränderung des Rapserbguts wurden Rapspflanzen mit verschiedenen nützlichen Eigenschaften entwickelt. Gentechnisch veränderte Rapssorten werden bisher vor allem in den USA (82 % der Rapsanbaufläche im Jahr 2007), Kanada (87 % der Rapsanbaufläche im Jahr 2007) und in Australien (seit 2008) angebaut. In der EU gibt es bisher lediglich Zulassungen der Ernte als Lebens- bzw. Futtermittel, jedoch keine für den kommerziellen Anbau.

Standort

Die Ansprüche von Raps an den Boden sind denen des s vergleichbar. Raps benötigt tiefgründigen Boden, der eine ungehinderte Wurzelentwicklung bis unterhalb des s ermöglicht. Tiefgründige Lehmböden mit pH-Werten um 6,5 sind für den Anbau besonders geeignet. Ungeeignete Standorte für Raps sind sehr tonige Böden mit starker Neigung zu wegen Einschränkungen bei der Bodenbearbeitung sowie extrem leichte oder flachgründige Böden, bei denen Trockenperioden die Ertragssicherheit verringern. Bei Moorböden mit Spätfrostgefahr kann es bei Winterrapsanbau zur Schädigung der , zum Platzen der oder auch zum des Bestandes mit Totalschäden kommen.

Die ökologischen nach 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+ (feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 5 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).

Raps besitzt nur eine begrenzte Frosthärte bis zu etwa ?15 °C bis ?20 °C bei schneefreiem Boden. Verändert sich die Bodenstruktur durch Frosteinwirkung (Auffrieren), so können zudem Wurzeln abreißen. Warme Mittagstemperaturen bei beginnender der Pflanzen gegen Winterende können zum Vertrocknen führen, da die Wurzeln bei noch gefrorenem Boden nicht genügend aufnehmen können.

Fruchtfolge

Raps ist nicht selbstverträglich, das heißt, dass man nach dem Anbau mind. drei besser vier Jahre keinen Raps mehr anbauen sollte, um ein vermehrtes Auftreten spezifischer Pflanzenkrankheiten und -schädlinge zu vermeiden. Raps kann daher einen Anteil von höchstens 25 bis 33 Prozent in der Fruchtfolge einnehmen, um Mindererträge beziehungsweise verstärkten Einsatz von n zu vermeiden. Auch vor dem Anbau verwandter Kulturpflanzen nach Raps sind Anbaupausen nötig, so bei wegen sowie bei Senf oder n wegen .

Raps ist in einer mit Getreide wichtig, da er als keine Krankheiten und kaum Schädlinge von n übertragen kann. Zudem fördert Raps die Struktur und biologische Aktivität des Bodens und dient der Humusbildung, wenn seine Pflanzenteile (Wurzeln, Stroh) auf dem Feld bleiben. Vor allem Sommerraps sorgt mit einer guten Durchwurzelung des Bodens für dessen gute Durchlüftung. Winterraps kann von Vorfrüchten freigesetzte Stickstoffmengen noch im Herbst aufnehmen. Bleibt Rapssaat im Boden, ist sie auch nach langer Zeit (bis zu zehn Jahre) noch keimfähig und kann bei Auswuchs Nachfrüchte stören.

Aussaat

In Mitteleuropa wird überwiegend Winterraps angebaut. Die Aussaat erfolgt im Herbst, die Ernte im darauf folgenden Frühsommer. In Kanada, dem weltweit größten Raps-Erzeugerland, überwiegt dagegen Sommerraps.

In Deutschland wird bei Winterraps ein Saattermin in der zweiten Augusthälfte angestrebt. Eine Aussaat bis in die erste Septemberwoche ist möglich. Angestrebt wird, dass die Pflanzen in einem kräftigen in den Winter gehen, jedoch noch keine verlängerte Sprossachse bilden.

Raps erfordert ein optimales mit leicht verfestigtem Saatablagehorizont (die Bodentiefe, in der das Saatgut abgelegt wird) und flacher, lockerer Oberfläche. 35 bis 70 Körner Winterraps pro Quadratmeter werden mit zwei bis drei Zentimetern Ablagetiefe flach gesät. Bei Hybriden liegt die Aussaatmenge etwas niedriger als bei Liniensorten. Üblich sind Reihenabstände von 13 bis 26 Zentimetern. Zur Anwendung kommt sowohl die als auch die exaktere, aber aufwendigere .

Düngung

Die Rapspflanze stellt hohe Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Verglichen mit Getreide ist bei Raps unter den Hauptnährstoffen vor allem der Bedarf an Stickstoff, Kalium und Schwefel hoch. Seit Einführung glucosinolatarmer Sorten in den 1980er Jahren, was zeitgleich zu dem allgemeinen Rückgang atmosphärischer Schwefel-Einträge in Nordeuropa geschah, ist die Düngung mit Schwefel zu einer produktionstechnischen Standardmaßnahme im intensiven Rapsanbau geworden.

Wirtschaftliche Bedeutung

Ertrag

Die Hektarerträge für Raps betrugen 2021 in Deutschland 35,0 dt/ha, in Österreich 30,7 dt/ha und in der Schweiz 30,8 dt/ha. Der mittlere Ölgehalt der Rapssaat beträgt 45 bis 50 Prozent, der Proteingehalt reicht von 17 bis 25 Prozent.

Ölproduktion

Seit den 1990er Jahren ist Raps nach weltweit die Ölsaat mit dem zweithöchsten Anteil am Weltmarkt. 2007 betrug der Anteil von Raps an der weltweiten Ölsaatenproduktion 12,9 %. Weltweit wurden 2021 etwa 71 Millionen t Rapssaat erzeugt, das ist ein Vielfaches der jährlichen Produktion Anfang der 1980er-Jahre (12,7 Mio. Tonnen im Durchschnitt der Jahre 1980?1982). Auch die Rapsölproduktion steigt stark an, der Anteil an der gesamten Pflanzenölproduktion für das Wirtschaftsjahr 2008/09 wird auf 14,5 Prozent geschätzt.

2020 wurden weltweit laut der 25,2 Mio. Tonnen Rapsöl produziert.

{| class="wikitable zebra" style="text-align:right"
|+ Größte Rapsproduzenten (2022)

Raps als nachwachsender Rohstoff wurde 2008 in Deutschland auf rund 1,0 Mio. Hektar angebaut, das sind erstmals nach jahrelangen Zuwächsen fast 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Fast 64 Prozent der bundesweiten Anbaufläche im Jahr 2007 lag in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Anbau und Verwendung nach Ländern und Regionen

88,8 % der Welt-Rapsproduktion erfolgt in Europa, China, Kanada und Indien. Kanada führt die Liste der Exportländer an. Dürrebedingte Ernteausfälle in Australien und ein steigendes Rapsangebot aus den -Staaten, insbesondere der Ukraine, erhöhen die Bedeutung Osteuropas für den internationalen Rapsmarkt.

Innerhalb der Europäischen Union dominiert die Rapserzeugung in Deutschland mit 3,5 Millionen Tonnen und Frankreich mit 3,3 Millionen Tonnen (Ernte 2021). Polen und Tschechien sind weitere wichtige Erzeugerländer in Europa.{

Die Anbaufläche hatte in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland eine steigende Tendenz: Bis zur Wiedervereinigung stieg sie in der Bundesrepublik von etwa 100.000 Hektar Anfang der 1980er Jahre auf etwa 400.000 Hektar im Jahr 1989. In Anteil an der gesamten Ackerfläche gerechnet, machte der Raps 1990 rund 6 % aus. 2007 war ein Spitzenwert mit rund 13 % erreicht. Bis 2017 ging er auf etwa 11 % zurück.

Auch in der Schweiz wird mehr Raps angebaut. Von 2015 (23.432 ha) stieg dort die Anbaufläche auf 25.004 Hektar.

Nutzung

Ernährung, Futtermittel und stoffliche Nutzung

Aus der Rapssaat, dem wirtschaftlich genutzten Pflanzenteil, wird in erster Linie gewonnen, das als Speiseöl und Futtermittel, aber auch als Biokraftstoff genutzt wird. Weiter wird Rapsöl in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verwendet und dient als Grundstoff für Materialien wie Farben, , , , und .

Als e der Rapsölgewinnung in n fallen je nach Verarbeitungsmethode rund zwei Drittel der Rapssaatmasse in Form von , oder an. Diese Produkte finden vor allem als eiweißreiches Tierfutter Verwendung und können Importe von teilweise ersetzen. , das als Nebenprodukt der Weiterverarbeitung von Rapsöl zu Biodiesel anfällt, findet ebenfalls Verwendung in der Futtermittelindustrie, zunehmend aber auch in der chemischen Industrie sowie als träger.

Das bei der Ernte anfallende verbleibt in der Regel als Humus- und Nährstofflieferant auf dem Acker, kann aber auch energetisch genutzt werden.

Für die ei haben Rapsfelder große Bedeutung. Rapsblüten sind unter anderem in Deutschland eine der wichtigsten und ergiebigsten Nektarquellen für Honigbienen, eine Rapsblüte produziert in 24 Stunden Nektar mit einem Gesamtzuckergehalt von 0,4 bis 2,1 mg. Ein Hektar Raps kann in einer Blühsaison eine Honigernte von bis zu 494 kg einbringen. Aufgrund des großflächigen Anbaues ist der fein und schmalzartig kandierende zugleich leicht als sortenreiner Honig zu ernten.<ref name="Lipp1994">Josef Lipp et al.: ''Handbuch der Bienenkunde ? Der Honig.'' 3. neubearb. Aufl., Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-7417-0, S. 18, 37 f.</ref>

Rapsblätter und Stängel einiger Varietäten sind essbar und werden hauptsächlich in der asiatischen und afrikanischen Küche als Gemüse verwendet.

Bioenergieträger

Rapssaat hat sich etwa seit dem Jahrtausendwechsel zu einem wichtigen Bioenergieträger entwickelt. Rapsöl wird dabei vor allem für die e und () verwendet. Daneben dient das Öl als Treibstoff in Pflanzenöl-en und als Brennstoff ? pur oder in Beimischung ? in Ölheizungen, die für den Pflanzenölbetrieb angepasst sind (). Rapskuchen wird derzeit fast ausschließlich in der Tierfütterung genutzt, möglich ist jedoch auch die Verbrennung oder die Nutzung als in n zur Wärme- und Stromerzeugung.

Neben den allgemeinen Vorteilen der Bioenergieträger wie Erneuerbarkeit, weitgehende und der Fähigkeit, Sonnenenergie zu speichern, spricht für die energetische Nutzung von Pflanzenölen, dass sie in großen Mengen verfügbar sind und die Nutzung mit relativ geringem technischem Aufwand möglich ist. Ein wichtiger Faktor aus Sicht der Ressourceverfügbarkeit ist bei weltweit steigendem Proteinbedarf die Nutzung der Koppelprodukte als proteinreiche Futtermittel. In Deutschland ist Rapsöl derzeit das einzige einheimische Pflanzenöl, das in großen Mengen für eine energetische Nutzung zur Verfügung steht.

Kritisiert werden an der Nutzung von Raps als der Flächenbedarf bei zunehmender zu Nahrungs- und Futtermitteln. Teilweise in Zusammenhang damit werden die Auswirkungen der Biokraftstoffproduktion auf die Weltmarktpreise von Nahrungsmitteln diskutiert. Zudem ist der Ressourcenverbrauch von Raps als Bioenergieträger zu berücksichtigen: Die Düngung der Pflanze und, in geringerem Maße, die Verarbeitung der Rapssaat zu Pflanzenöl und Biodiesel verbrauchen Energie und Rohstoffe, der Wasserverbrauch der Rapspflanze beim Aufwuchs ist ebenfalls erheblich.

Diskutiert wird, wie sich die Stickstoffdüngung auf die Klimabilanz von Raps auswirkt. Ein Teil des Stickstoffs kann zu .'' 16. September 2009.</ref> Die tatsächlich freigesetzte Menge hängt unter anderem von dem Anteil des Stickstoffs im Dünger ab, der tatsächlich zu Lachgas umgesetzt wird und in die Atmosphäre gelangt. Für die Berechnung sind auch Faktoren wichtig, wie z. B. die von der Pflanze aufgenommene Stickstoffmenge, die tatsächlich eingesetzte Menge an Dünger und die Einbeziehung von Nebenprodukten (Rapsschrot) in die Bilanzierung.
Verschiedene Studien nennen eine positive Klimabilanz. Große Presseresonanz fand 2008 eine Studie, die eine negative Klimabilanz für Treibstoff aus Raps berechnete, deren Einschätzung der oben genannten Faktoren von vielen Seiten jedoch als veraltet und wissenschaftlich nicht haltbar kritisiert wurde.

Literatur

  • Bertrand Matthäus, Ernst Wilhelm Münch (Hrsg.): ''Warenkunde Ölpflanzen/Pflanzenöle ? Inhaltsstoffe, Analytik, Reinigung, Trocknung, Lagerung, Vermarktung, Verarbeitung, Verwendung.'' Agrimedia, 2009, ISBN 978-3-86263-060-8.
  • Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan A. Al-Shehbaz, Vladimir Dorofeev: ''Brassicaceae.'' In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): ''Flora of China.'' Volume 8 ? ''Brassicaceae through Saxifragaceae'', Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2002, ISBN 0-915279-93-2, (Abschnitt Beschreibung).
  • Klaus-Ulrich Heyland, Herbert Hanus, Ernst Robert Keller: ''Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen.'' In: ''Handbuch des Pflanzenbaus.'' Band 4, Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8001-3203-4, S. 41?148.
  • Olaf Christen, : ''Winterraps ? Das Handbuch für Profis.'' DLG-Verlag 2007, ISBN 978-3-7690-0680-3 (323 Seiten).
  • W. Schuster: ''Ölpflanzen in Europa.'' DLG-Verlag, ISBN 3-7690-0501-5.
  • James K. Daun, N. A. Michael Eskin, Dave Hickling: ''Canola: Chemistry, Production, Processing, and Utilization.'' AOCS Press, 2011, ISBN 978-0-9818936-5-5.
  • Sarah Waltenberger: ''Deutschlands Ölfelder. Eine Stoffgeschichte der Kulturpflanze Raps (1897?2017)''. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2020, ISBN 978-3-506-70258-6.

Weblinks

  • Thomas Meyer: .
  • , Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
  • proplanta.de
  • , mit Fotos und Erläuterung von Schadbildern, Schädlingen und Krankheiten
  • auf biosicherheit.de
  • (PDF; 660 kB), auf lksh.de, abgerufen am 13. Mai 2017.

Einzelnachweise

<references responsive>
<ref name="InfoFlora">

</ref>
<ref name="FoC2002">
Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan A. Al-Shehbaz, Vladimir Dorofeev: ''Brassicaceae.'' In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): ''Flora of China'', Volume 8 - ''Brassicaceae through Saxifragaceae'', Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2002, ISBN 0-915279-93-2.
</ref>
<ref name="FloraIberica">
C. Gómez Campo: ''Brassica.'' In: ''Flora Iberica.'' Band 4, S. 367?368.
</ref>
<ref name="Heyland1996">
Klaus-Ulrich Heyland (Hrsg.): ''Spezieller Pflanzenbau.'' 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart, 1952, 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 106 f.
</ref>
<ref name="Heyland">
Klaus-Ulrich Heyland, Herbert Hanus, Ernst Robert Keller: ''Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen.'' In: ''Handbuch des Pflanzenbaues.'' Band 4, S. 43?44, ISBN 3-8001-3203-6.
</ref>
<ref name="Schnug2005">
E. Schnug, S. Haneklaus: ''Sulphur deficiency symptoms in oilseed rape (Brassica Napus L.) ? The aesthetics of starvation.'' In: ''Phyton'', Volume 45, Issue 3, 2005, S. 79?95.
</ref>
<ref name="Schnug2016">
E. Schnug, S. Haneklaus: ''Glucosinolates ? The Agricultural Story.'' In: S. Kopriva (Hrsg.): ''Glucosinolates.'' S. 281?302, 2016 Elsevier Ltd., ISBN 978-0-08-100327-5.
</ref>
<ref name="FNR2005">
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (Hrsg.): (PDF; 1,5 MB). Gülzow, 2005. S. 7.
</ref>
<ref name="Eichhorn1999">
Horst Eichhorn (Herausgeber): ''Landtechnik.'' 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart, 1952, 1999, ISBN 3-8001-1086-5, S. 258 ff.
</ref>
<ref name="LfL">
Herbert Goldhofer, Werner Schmid: ''Ölsaaten und Eiweißpflanzen.'' In: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL): ''Agrarmärkte 2008.'' Band 5, Freising-Weihenstephan 2009, , S. 45?60, (PDF; 6,13 MB), abgerufen am 12. Mai 2017.
</ref>
<ref name="Euro+Med">
Karol Marhold, 2011+: ''Brassicaceae.''
</ref>
<ref name="BrassiBase">
M. A. Koch et al.:
</ref>
</references>